Der Crash Recorder (CR): Potenzial und Anwendungsgrenzen bei der Unfallanalyse

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Hauptautor

Aberle, T.

Co-Autoren

Zahnd-Sinzig, B.; Strauss, P.

Medientyp

PDF-Dokument

Publikationsart

Vortrag

Erscheinungsjahr

2011

Verlag

20. EVU Conference, Graz

Literaturstelle

Aberle, T.: The Crash Recorder (CR): Potential and Limitations for Accident Analysis. 20. EVU Conference, Gratz

Der Crash Recorder (CR) ist ein kostengünstiger Unfalldatenschreiber und wurde von der AXA Winterthur in Zusammenarbeit mit einer britischen Elektronikfirma entwickelt. Der Einbau des CRs ist einfach und muss nicht mit der Elektronik des Fahrzeuges verbunden werden. Es wird kein externe Stromversorgung benötigt und es muss kein komplizierter Initialisierungsprozess durchgeführt werden. Dieses einfache Gerät zeichnet nur Beschleunigungsdaten 20 Sekunden vor, 1 Sekunde während und 10 Sekunden nach einer Kollision auf und speichert diese in einen permanenten Speicher.
Seit 2008 sind ca. 22000 CRs in PKWs von Versicherungsnehmer der AXA eingebaut und mehr als 1000 Datensätze wurden archiviert. Die archivierten Datensätze reichen von leichten Unfallereignissen bis hin zu schweren Kollisionen im hohen Geschwindigkeitsbereich. Eine erste Auswertung ergab, dass die Gruppe mit Crash Recorder 15% weniger Unfälle ( im Bereich Haftpflicht) verursachen, als eine vergleichbare Gruppe ohne Crash Recorder. Dies kann auf einen präventiven und selektiven Effekt zurückgeführt werden, jedoch eine klare Trennung dieser Effekte ist nicht möglich.
Zwei authentische Unfallanalysen sollen die Möglichkeiten des Crash Recorders aufzeigen. Bei dem ersten Unfall handelt es sich um eine Auffahrkollision. Die Crash Recorder-Daten sind eindeutig und sind Grundlage für monodirektionale Kollisionen. Die Beschädigungsbilder der Fahrzeuge werden zusätzlich für eine Validierung der Ergebnisse verwendet. Anspruchsvoller ist die Analyse von komplexen Unfallvorgängen, bei denen das Fahrzeug schleudert oder vorübergehend die Bodenhaftung verliert. Allein die Crash Recorder- Daten sind in solchen Fällen nicht sehr hilfreich. Jedoch in Kombination mit weiteren Fakten (z.B. detaillierte Skizzen des Unfallorts, Bilder der Beschädigungen und Unfallstelle, usw.) liefern die Daten zusätzlich wertvolle Informationen.
Der Crash Recorder wird nie ein Unfallgutachten ersetzen können, aber mit dem Crash Recorder können die Toleranzen der Ergebnisse kleiner ausfallen.