Muskelaktivität beim realen Fahren und in Auffahrunfalltests mit geringer Geschwindigkeit

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Hauptautor

Cialdai, C.

Co-Autoren

Vangi, A.; Virga, A.; Cialdai, C.

Medientyp

PDF-Dokument

Publikationsart

Vortrag

Erscheinungsjahr

2013

Verlag

22. EVU Conference, Florence

Literaturstelle

Cialdai, C.: Muscular activity in normal driving and in rear end low speed crash tests

EVU 2013 Florence CialdaiDie Oberflächen-Elektromyographie (EMG) ist eine Messtechnik, die zur Untersuchung der Muskelaktivität beim Menschen angewendet werden kann. In der hier beschriebenen Studie wurde die Elektromyographie verwendet, um die Muskelaktivität beim normalen Fahren zu analysieren und diese mit der Muskelaktivität vor Auffahrunfall-Crashtests mit geringer Geschwindigkeit zu vergleichen. Das Ziel war zu erfahren, ob die Verfassung der Personen in diesem Kontext mit der bei normalem Fahrverhalten vergleichbar ist, um so den Nutzen von Crashtests zur Erforschung des Schleudertraumas nachzuweisen und eine Schadensgrenze zu definieren. Dazu wurde die Muskelaktivität von 9 Versuchsteilnehmern am Steuer eines Fahrzeugs während Fahrtests auf der Straße und bei Auffahrunfalltests mit geringer Geschwindigkeit mithilfe von Elektromyographie überwacht. Die Untersuchung konzentrierte sich sowohl auf die Muskeln, die bei einem Schleudertrauma typischerweise betroffen sind, als auch auf einige Arm- und Schultermuskeln, um die Bedeutung des Umfassens des Steuers einzuschätzen. Die Fahrtests wurden auf einer Stadtstrecke von ca. 5,5 km Länge bei mäßigem Verkehr durchgeführt und umfassten einige der Situationen, die für einen Auffahrunfall typisch sind: Fahren mit gleich bleibender Geschwindigkeit, Geschwindigkeitsverringerung, plötzliches Bremsen, Warten an der Ampel etc. Die Versuchsteilnehmer wurden dann dem Aufprall eines Auffahrunfalls zwischen zwei Fahrzeugen bei geringer Geschwindigkeit unterzogen. Insgesamt wurden 36 Crashtests durchgeführt, die in zwei Gruppen unterteilt werden können: mit eingeweihten und nicht eingeweihten Personen. Die nominale Aufprallgeschwindigkeit betrug 6 km/h oder 8 km/h. Die Freiwilligen trugen dabei an einem Plastikband am Kopf befestigte Beschleunigungsmesser und einen Marker für Videokamera. Die Tests wurden mit einer Hochgeschwindigkeitskamera, die mit den Beschleunigungsmessern synchronisiert war, aufgezeichnet.
Die Fahrtests haben bestätigt, dass unterschiedliche Fahrbedingungen unterschiedliche Intensitäten der Muskelaktivität zur Folge haben, wobei starkes Bremsen normalerweise die höchsten Werte aufweist. Während der Auffahrtests konnte geringe Unterschiede zwischen eingeweihten und nicht eingeweihten Versuchsteilnehmern festgestellt werden, sofern diese keine angespannte Haltung eingenommen hatten.