Rekonstruktion eines ungewöhnlichen Bootsunfalls

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Hauptautor

Walz, F.

Co-Autoren

Muser, M.

Medientyp

-

Publikationsart

Vortrag

Erscheinungsjahr

2003

Verlag

12. EVU-Jahrestagung, Zürich 2003

Literaturstelle

Walz, F.; Muser, M.: Rekonstruktion eines ungewöhnlichen Bootsunfalls.12. EVU-Jahrestagung, Zürich 2003

Per GPS aufgezeichnete, gefahrene Strecken

Deutsch, 8 Seiten, 4 Abbildungen
Schlagworte: Motorboot, Wellen, Beschleunigung, Verletzung, Biomechanik

Bei einer scharfen Kurvenfahrt in einem starken Motorboot die Beifahrerin wurde angeblich seitlich gegen den Fahrersitz geworfen. Als Verletzungen wurden genannt: Brustbeinbruch, Hirnerschütterung, Halswirbelsäulendistorsion und Brustkasten-Prellung. Bei der Frau (30-40 Jahre alt) wurden keine vorbestehenden degenerativen Zustände beschrieben. Da zu Beginn nicht klar war, ob eine Person in einem Boot eine relevante seitliche Beschleunigung erfahren kann, wurde mit dem beteiligten Motorboot eine Rekonstruktion vorgenommen.
Es zeigte sich, dass bis zu einer Geschwindigkeit von 70 km/h bei keinem Fahrmanöver eine relevante seitliche Beschleunigung auftrat, falls die Wasseroberfläche eben war. Falls aber Wellen von mehr als 10 cm vorlagen, wurden beim Überfahren dieser Wellen in schräger Richtung erhebliche Lateralbeschleunigungen festgestellt, welche den Dummy gegen den Fahrersitz warfen. Im Rekonstruktionsfall waren die Wellen bei der Fahrt einer „8“ selber verursacht worden. Anderweitig entstandene Wellen hätten natürlich den gleichen Effekt.
Die beschriebenen Verletzungen konnten somit durch den angegebenen Mechanismus erklärt werden.