Neben einer Vielzahl von Informationen zu Fahrzeugen, Verletzungen und der jeweiligen Unfallumgebung enthält die GIDAS-Datenbank detaillierte Rekonstruktionsdaten. Diese Daten werden von einem Rekonstrukteur ermittelt, der jährlich ca. 1 000 Unfälle rekonstruiert. Bei der hohen Anzahl der zu rekonstruierenden Unfälle werden sowohl simple Kreuzen-Unfälle als auch komplexe Fahrunfälle mit Überschlägen untersucht. Um eine hohe Qualität der Rekonstruktionsdaten zu gewährleisten, entsteht ein hoher Anspruch an die in PC-Crash zu erzeugende Unfallumgebung, die auf Grundlage einer detaillierten Unfallskizze erstellt wird. Um den Zeitaufwand der Rekonstruktion bei gleichbleibender Qualität der Rekonstruktionsergebnisse zu minimieren, können 3D-Geodaten genutzt werden. Anhand des Erhebungsgebietes der Verkehrsunfallforschung an der TU Dresden GmbH (VUFO) wurde in einer internen Studie das Vorhandensein dieser Geodaten überprüft. Im Anschluss wurden die geeigneten Geobasisdaten beim Staatsbetrieb für Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN) bestellt. Die Konvertierung des PC-Crash-inkompatiblen Datenformates der 3D-Geodaten wird untersucht und eine geeignete Variante identifiziert, um sie für die Rekonstruktion nutzen zu können. Um den Mehrwert bei Anwendung der 3D-Geodaten darzustellen, werden Beispielrekonstruktionen unter bestimmten Randbedingungen durchgeführt. Anhand der ermittelten Rekonstruktionsergebnisse und dem Zeitaufwand zur jeweiligen Umgebungserstellung konnte eine Reduzierung der Rekonstruktionsdauer ermittelt werden.