Bei der Berechnung einer Kollision zweier Verkehrsteilnehmern gibt es sowohl bei Motorrädern, Pkw und Lkw nicht unerhebliche Toleranzen was das Gewicht und die Auslaufbewegungen der Fahrzeuge angeht. Hieraus folgt, dass bei Berechnungen mittels Impuls- und Energieerhaltungssatz das Berechnungsergebnis nicht unerheblich von der Wahl der Eingabeparameter abhängt, was letztlich zu fehlerhaften Ergebnissen führen kann. Wir haben eine Berechnungsmethode entwickelt, die wir "Rotationskollisionsmechanik " nennen, und weitere, die diese Unsicherheiten minimieren sollen, wobei sich vielversprechende Ergebnisse zeigten.
In dieser Studie wurden zahlreiche Motorrad / Pkw Kollisionen untersucht und ausgewertet mit dem SIMON/DYMESH Computersimulationsmodell. Die Auslaufbewegungen, Rotationen und Geschwindigkeitsänderung des Pkw, die die Simulationen lieferten, wurden mit den Messwerten verglichen und den Ergebnissen der Computersimulationen mit dem Programm EDSMAC4, die von Deyerl und Cheng veröffentlicht wurden (2008). Es wurde weiterhin untersucht, wie Geschwindigkeit, Reibung zwischen Fahrzeug und Fahrbahn und Bremszustand des Pkw Einfluss auf die Genauigkeit der Simulationen nehmen.
Die Ergebnisse zeigten, dass man mit der SIMON/DYMESH Methode eine Kollision zwischen Motorrad und Pkw zuverlässig berechnen kann. Die Auslaufbewegung und die Winkeländerung des angestoßenen Ford Thunderbird, die nach der SIMON/DYMESH Methode berechnet wurden, stimmten gut mit den Crashdaten überein. Die prozentuale Abweichung im Delta-V des Ford Thunderbird zwischen Simulation und Crashdaten waren größer als bei dem Motorrad. Die Rotationskollisionsmethode (abgekürzt: RIM) lieferte annehmbare Kollisionsgeschwindigkeiten für das Motorrad, aber das Delta-V für Motorrad und für den Ford Thunderbird waren erheblich geringer als die gemessenen Werte und den mit der SIMON/DYMESH berechneten Werte.